Stark von meinem Professor für Information Systems Management inspiriert, habe ich mich in letzter Zeit verstärkt mit dem Thema GPS beschäftigt. Dieses Thema hat mich aber schon zuvor interessiert, weshalb ich beispielsweise immer schon von GPS-Navigation begeistert war. Insbesondere natürlich davon, dass GPS-Module inzwischen längst nicht mehr nur für’s Auto gedacht sind sondern nun schon in normalen Smartphones zum State of the Art gehören und in den nächsten Jahren sicher zum Must-Have Feature werden. Doch GPS ist nur ein Part dieser neuen Technologiewelle, die – wie mir inzwischen bewusst wird – gerade dabei ist, sich erst richtig zu entwickeln.
Schon lange war ich auf der Suche nach einem kleinen GPS-Modul, das ich beispielsweise in meinem Geldbeutel aufbewahren oder an mein Handy kleben kann, sodass ich immer weiß, wo sich diese potentiell wichtigen Gegenstände befinden. Gut, das ist sicherlich etwas weit her geholt. Allerdings ist die GPS-Technologie, kombiniert mit einem Kommunikationsmodul, in der Tat schon zu vielem fähig; und das sogar zu finanzierbaren Preisen. Unser Professor demonstrierte uns heute ein Gerät in der Vorlesung, das sowohl mit GPS-Satelliten als auch mit Kommunikationssatelliten kommunziert. Es verfügt über drei verschiedene Funktionen (Notruf an Bekannte, 911-Notruf und „Alles-OK!“-Nachricht an Bekannte), welche individuell im Netz konfiguriert werden können. Nach Drücken einem dieser Knöpfe wird entweder eine SMS oder eine Email an eine vordefinierte Kontaktliste versandt, in der eine entsprechend vordefinierte Nachricht mit dem Link der aktuellen Position auf GoogleMaps mitgeteilt wird. Der 911-Notruf ist nicht individuell konfigurierbar: Hier veranlasst das Büro des Herstellers den Kontakt zu den Polizeibehörden des jeweiligen Landes, in dem man sich befindet und gibt dort die zugehörige Position durch. Dieses Gerät funktioniert überall auf der ganzen Erde und kommuniziert ausschließlich über Satelliten (GPS- & Kommunikationssatelliten). Hier der Link zum Produkt.
Eine ähnliche Produktvariante stellt die Firma Zoombak vor. Allerdings kommuniziert deren GPS-Unit nicht orbital sondern terrestrisch, über Mobilfunktmasten. Vorteil: Das Gerät kann abgefunkt werden wie ein Mobiltelefon, und gibt entsprechend seine aktuelle Position, die es widerum von GPS-Satelliten empfängt, durch. Das Ganze funktioniert sowohl über Handy als auch über ein Webinterface, auf welchem die Position des Senders auf einer Karte angezeigt wird. Die Produktpalette reicht hier von Sende-Empfängern für das Auto bis hin zum freiheitsliebenden Hund. Aufgrund der Kommunikationsbasis GSM ist dieses Gerät allerdings nur in Gegenden verfügbar, in denen auch ein Mobilfunktelefon funktionieren würde. Der Zielmarkt ist also deutlich domestizierter als bei erstgenanntem Produkt.
Für das Auto, wo die GPS-Technologie wahrscheinlich am schnellsten Einzug für den privaten Markt erhielt, hat sich inzwischen auch einiges an Entwicklung getan. BMW hat inzwischen auch begonnen GSM-Einheiten in deren Autos zu verbauen, welche – zusammen mit dem GPS-Modul des Navigationssystems – ein wahrer Lebensretter sein können. Für einen jährlichen Pauschalbetrag ist gewährleistet, dass das Auto im Falle eines Unfalls automatisch die Polizei und Rettungskräfte verständigt und dabei auch die aktuelle Position durchgibt. BMW hat sich aber auch für den Nicht-Notfall einen netten Service ausgedacht: In dem jährlichen Pauschalbetrag ist ebenfalls eine Art Auskunftsservice integriert. Auf Knopfdruck wird man mit einem Mitarbeiter der BMW-Assist-Zentrale per Freisprecheinrichtung verbunden, der einem jegliche, umgebungsbedingte Fragen beantwortet. Auf Wunsch werden einem so die Koordinaten für die nächste Notfallapotheke, das nächste chinesische Restaurant oder das nächste Kino in das Navigationssystem übertragen.
Spielt man das Spielchen nun noch ein paar Jahre weiter, sind wir der Vision vom mobilen Informationsagenten gar nicht mehr so weit entfernt. Sobald jedes Handy ein GPS-Modul hat, ist die Positionsortung von Menschen für den Notfall nur noch eine Frage der Software. Sobald GoogleMaps eine entsprechende Auswahl an örtlichen Einrichtungen verankert hat, ist außerdem die Abfrage von diesen Diensten über das Mobiltelefon ohne weiteres zu gewährleisten. Dabei sei erwähnt, dass eine Positionsbestimmung heute auch schon ohne GPS möglich ist! Durch eine Auswahl verschiedener Mobilfunkmasten ist das Handy in der Lage seine eigene Position zumindest auf eine grobe Distanz (ca. 500-1000m) zu bestimmen. Obwohl ich diese Art von Multimedia zu meinen Interessengebieten zähle, war es mir bei Weitem nicht richtig bewusst, dass die Technologie heute schon so weit fortgeschritten ist.
Wir leben tatsächlich schon lange im Leben 2.0; nur viele wissen es noch nicht!
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Schön geschrieben! Eine schöne Ãœbersicht über das heute schon technisch machbare. Jetzt noch die, unter Umständen, negativen Seiten wie Verlust der Privatsphäre erörtert und es ist vollbracht! 😉
Grüße, Flo