Ich sinniere gerade äußerst angestrengt, über einen Titel für diesen Beitrag. Doch ich kann mich einfach nicht entscheiden:
- Mitfahrgelegenheit.de – die kostenlose Mitfahrzentrale!
- Mitfahrgelegenheit.de – macht Autofahren bezahlbar!
- Mitfahrgelegenheit.de – macht mobiler als die Bahn, und das auch noch günstiger!
- Mitfahrgelegenheit.de – bringt Menschen zusammen!
- Mitfahrgelegenheit.de – schafft Umweltentlastungen, wie es die Politik nie schaffen würde!
Jede einzelne dieser angedeuteten Eigenschaften ist ein schlagkräftiger Grund sich Mitfahrgelegenheit.de (nachfolgend MFG genannt) einmal anzusehen, egal ob man gewöhnlich mit dem Auto oder den Öffentlichen von A nach B reist. Dieser Beitrag soll zeigen, dass der Vorteil bei dieser Art zu Reisen für beide Parteien deutlich überwiegt.
Obwohl sich der gedanklich beflügelte Leser meinem Brainstorming zur Titelfindung nach eigentlich schon gut das sinnbildliche Fleisch auf die Rippen denken kann, werde ich mit meinen bisherigen Erfahrungen noch etwas zum besseren Verständnis verhelfen.
Die vielen Lebensgeschichten, die ich in den letzten Jahren als Mitfahrer-Taxi gehört habe, kann ich leider nicht mehr alle wiedergeben. Doch was geblieben ist sind viele Bekanntschaften, sogar ein paar Freundschaften haben sich entwickelt. Man entdeckt nach der 3. Fahrt zusammen, dass man eigentlich Nachbar ist und erfährt vom Mitfahrer Neues aus dem Leben der einstigen Erstklassmitschüler. Man trifft Seelenverwandte, nette Menschen aus fernen Ländern die einem zu geistigem Urlaub verhelfen. Mit etwas Glück findet sich sogar der Topf zum Deckel, wenn man gerade zusammen auf der Rücksitzbank von A nach B kutschiert wird. Aus sozialer Perspektive her beleuchtet schreibe ich MFG deshalb einen weitaus höheren Wert zu als jedem Discobesuch oder einer Kneipentour. Denn fast nirgends sonst hat man ausreichend Zeit und entsprechend begrenzten Raum um sich auch inhaltlich etwas auf den Zahn zu fühlen.
Doch tatsächlich gibt es einen Grund, wieso ich die kostenlose Verfügbarkeit des Dienstes an erste Stelle geschrieben habe. Genauso wie auch andere prominente Internetprojekte (allen voran sei einmal wieder Google genannt) den Nutzer vor Gebühren verschonen, tut es auch MFG durch eine Refinanzierung über Werbung. Konkurrenzprojekte wie Mitfahrzentrale.de verlangen vom Nutzer für mehr oder weniger dieselbe Dienstleistung, nämlich die schlichte Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten an Mitfahrer, monatliche Gebühren. Für das Hauptklientel dieses Services, nämlich mobile Menschen, die Transferkosten sparen wollen, herrscht damit eine gewisse Zielkonkurrenz (sparen durch Mitfahren, aber zahlen für die Suche nach Mitfahrgelegenheiten). Der homo oeconomicus stellt demnach schon früh in der Marktsondierung die Weichen für Mitfahrgelegenheit.de.
Der Geldbeutel freut sich bei Menschen mit der Lebenseinstellung zur „Mitfahrgelegenheit“ aber gleich doppelt und dreifach: Sowohl für Mitfahrer als auch Autofahrer ist das Ganze eine runde Sache. Bei einer durchschnittlichen Spritbeteiligungsgebühr von 5 Euro pro 100km pro Person kommt jeder Mitfahrer schneller und bequemer an’s Ziel wie er es je bei vergleichbaren Gebühren über die Bahn kommen würde. Und jeder Fahrer der mehr als 50 Kilometer fährt ohne seine Fahrt zu listen, handelt ebenso nicht wirtschaftlich. Auch wenn das Auto bei sparsamer Fahrweise die ganze Zeit nur mit einem Beifahrer besetzt ist, kann man sich die Gebühren für den Kraftstoff schonmal sparen.
Zu guter Letzt bleibt zu erwähnen, dass dieses Prinzip, so einfach es auch wirklich ist (das Einstellen und Suchen nach einer Fahrt ist sprichwörtlich mit ein paar Klicks getan), tatsächlich zu einer Reduktion der Umweltbelastungen führt. Würde jeder Fahrer seine Langstreckenfahrten (>50km) bei MFG einstellen und würden alle Bahnfahrer tatsächlich MFG als erste Reisemöglichkeit in Betracht ziehen, wären weniger Autos, Züge oder Flugzeuge unterwegs, alle Beteiligten hätten etwas gespart und die verrufene Singlegesellschaft wäre ebenfalls vom Aussterben bedroht! Fahrt ihr noch oder lebt ihr schon? Mitfahrgelegenheit.de!
ich will endlich was über die jährlich rausgeblasenen 200 Millionen Euronen lesen!!!
😉