Den heutigen Tag verbrachte ich einmal wieder in Stuttgart. Im Rahmen einer Exkursion mit meiner VDI-Hochschulgruppe folgte nach dem Besuch des Mercedes-Benz-Museums auch ein Abstecher bei Porsche in Zuffenhausen. Der Kontrast und die gleichzeitigen Parallelen dieser Autohersteller sind dabei bemerkenswert.
(Bild-Quelle: Porsche)
Porsche, ein Unternehmen mit noch nicht einmal 12.000 Mitarbeitern aber gleichzeitig einem Umsatz von 7,38 Mrd. EUR (07/08) misst sich offensichtlich mit dem heutigen Weltkonzern Daimler AG, dessen Produktsparte Mercedes-Benz Cars mit knapp 100.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 52,4 Mrd. EUR zu verzeichnen hat. Zwar werden diese Zahlen sehr von den Dimensionen der Fertigung bestätigt, was allerdings das Prestige angeht will Porsche Mercedes wirklich in nichts nachstehen.
Mit rund 16.000 qm ist die Mercedes-Benz-Welt in Stuttgart Bad-Cannstatt wirklich beeindruckend. Das überaus großzügige Gelände, die eindrucksvolle Architektur und natürlich die einmaligen Exponate der Ausstellung lassen auch Nicht-Autofanatiker (ich zähle mich da noch dazu) staunen. Nun war der anschließende Besuch im „Porsche-Museum“, einem Raum von ca. 150 qm, eine andere Dimension. Zwar war mir irgendwoher bekannt, dass dieses Paradebeispiel eines Familienunternehmens schonmal in der Presse verlauten lies, dass ein Neubau eines Museums anstünde, jedoch hatte ich weiter nichts mehr davon erfahren. Beim Überqueren des Werksgeländes in Stuttgart Zuffenhausen wurde es aber dann doch nochmal Gesprächsthema: Ein gigantischer, eingerüsteter Betonriese. Dieses neue Porsche-Museum soll dem Bauwerk von Mercedes nicht nur architektonisch sondern auch von der Dimension her (20.000 qm!) mindestens eben stehen.
Angesichts der Tatsache, dass Porsche noch keine 100 Jahre alt ist und von „nur“ einem Mann gegründet wurde, der u.a. bei Daimler seine Fachexpertise erlangte, kann diese Entwicklung doch faszinieren. Ãœberhaupt lohnt ein Blick hinter die Kulissen der Schwäbschen Autohersteller: Ferdinand Porsche, Urvater der Dr.-Ing. h. c. F. Porsche AG, war zum einen Angestellter bei Daimler und entwickelte zum anderen im eigenen Büro den ersten Käfer (Volkswagen). Später gründete er dann noch sein eigenes Sportwagenunternehmen, Porsche. Dessen Enkel widerum, Ferdinand Piëch, wird irgendwann Vorsitzender von Volkswagen, nachdem er auch schon in der Führungsriege von Porsche und Audi saß. Der Name Ferdinand scheint also ein gewisses Schöpferpotenzial inne zu haben – neben Ferdinand Porsche und dessen gleichnamigen Sohn ist Piëch bereits der dritte im Hause.
Letztlich werden noch heute Porsche und Volkswagen, zwei der weltweit bedeutendsten Autohersteller, von nur zwei Familien, Porsche und Piëch, kontrolliert. Und dennoch begann alles bei und mit Daimler, der Firma an der sich Porsche noch heute gerne misst.
topp grathi
an dir ist ein großer autor verloren gegangen 😉